BigBandFormationHorn: Erfolgslauf im "Jahr 1 nach 20" fortgesetzt

Horn / Abermals vor einem gesteckt vollen Saal (obwohl es diesmal  - im Jahr 1 nach dem 20 Jahr- Jubiläum 2015  - kein Gratiskonzert war!!!) präsentierte die BigBandFormationHorn ihren Jahres – Auftritt  vol.XXIII  "… longing for X-mas …"  am 2.12.2016 um 19.30 Uhr im Vereinshaus Horn.

Der Kulturpreisträger 2015 der Stadt Horn hatte dabei dem vielfältigem Wunsch aus dem Publikum, wieder einmal ein echtes Weihnachtskonzert zu geben, gerne entsprochen und setzte daher aus diesem Grund den Termin auch eine Woche später als üblich an (2. Adventwochenende), um damit näher an das große Fest heranzurücken.
Und die Erwartungen des Publikums im (natürlich!) ausverkauften Haus wurden nicht enttäuscht: Ein wunderschön geschmückter Christbaum an der rechten Seite der Bühnenrampe, links vorne ein nett gedecktes Tischchen mit einem schönen Adventkranz (es wurde im zweiten Teil des Abends noch wichtiger Bestandteil des Programmes…), überall im Haus verteilt kleine und große Laternen mit Lichtern und Reisig-Schmuck… - das alles erzeugte schon beim Betreten des Hauses eine heimelig knisternde Advent – und Weihnachtsstimmung! Und auch das Orchester entsprach diesen hohen Erwartungen voll und ganz: Lang anhaltender herzlicher Applaus bedankte jedes der sensibel ausgewählten und professionell dargebotenen Stücke, und man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die vielen aus nah und fern gekommenen Besucher am liebsten bis Mitternacht sitzen geblieben wären…

Das Orchester entsprach diesen hohen Erwartungen voll und ganz.

Die Band hatte sich diesmal auch für eine völlig neue Präsentationsform mit etlichen Änderungen und Überraschungen im Programmablauf entschieden. Die berechtigte Frage "Was nun?", der man sich nach den 20 Jahren gemeinsamen Musizierens und dem Jubiläumserfolg im Vorjahr selbstkritisch gestellt hatte (der Einstiegstitel war deshalb auch "What now, my love?" von Gilbert Becaud, in gewohnt bestechender Manier interpretiert von Leader Alex Zeug)wurde im Laufe des Abends mehr als überzeugend beantwortet.

"What now, my love?" - Alex Zeug

Gesamtleiter und Sprecher Roland Gatterwe hielt sich mit seinen beliebten Kommentaren diesmal ungewohnt zurück (ein erstes Detail der neuen Präsentationsform!) und kündigte dies bei der herzlichen Begrüßung mit dem Hinweis, die Infos zu den Stücken heuer noch mehr optisch in die Inserts der Powerpoint-Präsentation an der Bühnenrückwand verpackt zu haben (gewohnt professionell gestaltet von Josef Pfleger), bereits an.

Roland Gatterwe am Mikrofon

Lediglich den West Side Story- Titel "Somewhere" von Leonard Bernstein präsentierte er den gespannten Zusehern wieder persönlich und bezog sich dabei auf die brandaktuellen Themen wie Flüchtlingsproblematik, Terror und Katastrophen und die politischen Wirren auf der ganzen Welt. Das wunderbare Lied – die ersten zwei Strophen vom "Chef himself" feinfühlig gesanglich interpretiert, die letzten Takte einfühlsam abgeschlossen von Flügelhornist Franz Huss – war somit durchaus der Höhepunkt der ersten Hälfte des Abends, die als Einstimmung und Vorbereitung auf den "X-mas-Teil" (nach der Pause) mit meist langsamen, melodiösen Swing-Titeln gespickt war. (bemerkenswert darunter "A foggy day in London town", "Over the Rainbow", "Tears in Heaven", "Begin the Beguine" u.a.)

Flügelhornist Franz Huss

Phantastisch dabei in einigen Solos Rado Takedijev am ersten Altsax, Gast Klaus Magnet an der Posaune, die Trompeter Reini Zeug und Andreas Zimmerl und Franz Huss am Flügelhorn. Einen besonderen Augen- und Ohrenschmaus bei etlichen ihrer Soloparts bot auch die Gast – Tenorsaxophonistin Eva Binder, die anstelle des diesmal fehlenden Markus "Mexx" Führer – er leidet schon seit fast einem Jahr an einer tückischen Krankheit und wurde im Rahmen der Begrüßung mit den besten Genesungswünschen bedacht  –  das Saxregister mehr als perfekt ergänzte.

Gast Eva Binder am Tenorsaxophon

Vor der Schlussnummer des ersten Teiles kam es dann noch zu einer netten und besonders herzlichen Überraschung: Außer Programm ( - und für den "Betroffenen" völlig "umwerfend"!) gratulierte das Trio Alex Zeug, Reinhard Zeug und Hans "Tex" Himmer dem BigBand – Chef Roland Gatterwe , der ja dieses Jahr seinen Siebziger gefeiert hatte, in einer gesanglichen Lobeshymne (nach Reinhard Mey, am Klavier begleitet von "Autor" Franz Samolani) nachträglich zum Geburtstag. Auch das lustige "Geschenkfahrzeug" (eine "Gehhilfe" samt kleinem Fässchen war zu einem Rollator-Auto umfunktioniert worden … ), das dabei auf die Bühne gerollt wurde, erzeugte beim Publikum Heiterkeit pur!

Geburtstagsständchen von Reini und Alex Zeug, Hans Himmer und Franz Samolani (v. li.)

Reini Zeug überreichte die Gehhilfe mit dem "Fässchen".

Äußerst stimmungsvoll sodann der Beginn der zweiten "Halbzeit", also des "eigentlichen" Weihnachtsteiles: Vor geschlossenem Vorhang intonierte Saxophonist Rado Takedijev, an dem kleinen Tischchen mit dem Adventkranz (nun in der rechten Bühnenecke neben dem herrlichen Christbaum platziert) sitzend, solistisch mit seiner Oboe den ersten Titel dieses Programmblockes: "What Child is this?" (bekannt auch als "Greensleeves")! Die gesamte Band nahm diese Melodie nach dem Öffnen des Vorhanges sodann auf und interpretierte sie in einem ungewöhnlichen 5/4tel- Takt als opener der zweiten Hälfte des Abends, wobei die jetzt illuminierten Lichtergirlanden an den Notenpulten der Musiker auf der Bühne  zusammen mit dem strahlenden Christbaum eine wunderbare Advent – und Weihnachs-Stimmung aufkommen ließen.! …

Saxophonist Rado Takedijev

Es folgte ein bunter Reigen von anglo- amerikanischen Christmas – Tunes, viele Titel natürlich allen Besuchern aus diversen Weihnachtssendungen in Radio und Fernsehen bestens bekannt. Da hörte man die beliebten und bekannten "Go, tell it on the Mountains", "The Chrismas Song" ("Chestnuts roasting…"), "I´ll be home for christmas", "Winter Wonderland" , "Silver Bells" und natürlich "Feliz Navidad", das ja durch den Aufenthalt des Komponisten und Sängers Jose Feliciano, der derzeit in Österreich mehrere Konzerte gibt, nicht aktueller hätte sein können.

Weihnachtslieder prägten den 2. Teil

Natürlich brachte auch dieser zweite Block wieder Neuerungen in der Abfolge mit sich: Zwei besinnliche Weihnachtsgeschichten ("Weihnachten im ersten Weltkrieg" von einem unbekannten Soldaten-Autor, und "Mein Stock" von Karl Heinrich Waggerl), gelesen vom Gesamtleiter und sensibel zwischen die melodiösen X-mas - Highlights eingefügt, ergänzten den musikalischen Ablauf wohltuend und verwandelten den Saal somit in eine echte  "Weihnachtsfeier".

Roland Gatterwe liest Karl Heinrich Waggerl.

Zwei Draufgaben ("White Christmas" und "When the saints go marching in") nach den Standing Ovations des Publikums waren unvermeidlich – und natürlich längst eingeplant und vorbereitet.
Alles in allem ein wunderbarer Abend und ein gelungener musikalischer Ausdruck der im Konzerttitel ("…longong for X- mas"…) apostrophierten "Sehnsucht nach Weihnachten"!

Die schon gewohnte (und erwartete!) "3. Halbzeit"  - eine halbe Stunde Dixie – Sound – Draufgabe im Foyer des Hauses -  gaben dann noch Reini Zeug, Franz Samolani, Klaus Magnet, Christoph Führer und (erstmalig!!!) Roland Gatterwe den dankbaren "noch dagebliebenen" Besuchern auf den Heimweg mit….

Die "3. Halbzeit" mit Reini Zeug, Klaus Magnet, Christoph Führer, Franz Samolani und Roland Gatterwe.